Grüne Idylle in Gefahr?

Mehr Raum für den Baum (und anderes Grün in Städten)...

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Ein Wald wie im Bilderbuch - Sommer, Sonne, Bäume!
Ein Wald wie im Bilderbuch - Sommer, Sonne, Bäume!

Bäume prägen vielerorts das Landschaftsbild Europas, auch hier in Deutschland. Doch was auf dem Land noch „ganz natürlich“ ist, verschwindet aus deutschen Ballungszentren immer mehr – das städtische Grün.

Trockenheit, Schädlingsbefall, vor allem aber die zunehmenden Bauaktivitäten der letzten Jahre… den grünen Riesen in unseren Städten geht es schlecht. Aus diesem Grund möchten wir mit einer kleinen Faktensammlung zu mehr Naturschutz in Städten aufrufen!

Städtische Klimaanlage

Bäume und Sträucher tragen zur natürlichen Regulierung des Mikroklimas in Städten bei. Durch Hochhäuser und geschlossene Bodenflächen heizen sich eng bebaute Gebiete stärker auf – im Sommer können das durchaus mehrere Grad Celsius Unterschied im Vergleich zu ländlichen Gegenden sein.

Pflanzen spenden nicht nur Schatten, sondern sorgen durch die natürliche Verdunstung von Wasser für einen angenehm kühlenden Effekt. Experten nennen das übrigens „klimadämpfend“.

Lärmkiller

Autos, Straßenbahnen, Menschenmassen – in der Stadt geht es meistens eher hektisch zu. Das Blattwerk von Bäumen schluckt Schall anstatt ihn zu reflektieren. Gerade Bäume mit dichtem Blattwerk und natürlich immergrüne Hecken sind wahre Schalldämpfer.

Zwar darf man nicht dieselbe Effizienz wie bei einer konstruierten Lärmschutzwand erwarten, dennoch filtern Pflanzen vor allem höhere Schallfrequenzen, die von vielen Menschen als besonders störend empfunden werden.

Erholungswert und Identifikationssymbole

Architektonisch haben unsere Städte eine Menge zu bieten. Parks und Grünanlagen erfreuen sich trotzdem großer Beliebtheit, denn Bäume bringen einen Hauch von Landleben in den Großstadtdschungel.

Schon allein aufgrund ihrer Größe prägen Baume das Stadtbild und markieren weithin sichtbar Orte, die man sonst ohne Navi nie gefunden hätte ;-).

So mancher verbindet mit einem bestimmten Baum aber auch liebgewonnene Erinnerungen – sei es der erste Kuss unter der großen Dorfeiche oder die erste eigene Wohnung in der Pappelallee.

Pro Artenvielfalt

Last but not least bieten Bäume Lebensraum für unzählige Tierarten – Vögel, Insekten, Kleinsäugetiere. Ihnen dienen Bäume als Wohnraum, Schutz vor Freßfeinden oder als Grundlage für die eigene Ernährung.

ℹ︎ Trivia – bemerkenswerte Baum-Fakten

➔ Der „Weltfesttag des Baumes“ wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen.

➔ Das Wort „Buchstabe“ stammt aus dem mittel- bzw. althochdeutschen (buochstap, buohstap) und bedeutet ursprünglich so viel wie „Stab mit Runenzeichen“, zusammengesetzt aus „Buch“ und „Stab“; später verstanden als Stab aus Buchenholz.

➔ Der älteste individuelle Klonbaum der Erde heißt Old Tjikko und wächst in der schwedischen Provinz Dalarna im Nationalpark Fulufjället:

Sein eigentlicher Stamm ist zwar „nur“ einige hundert Jahre alt, aber das knapp 10.000 Jahre alte Wurzelsystem bildet immer wieder einen neuen Stamm, sobald der alte abgestorben ist. Es handelt sich dabei übrigens um eine Gemeine Fichte (Picea abies).

➔ Mit 115,72 Metern Höhe steht der höchste Baum der Erde im Redwood-Nationalpark in Kalifornien (USA, Stand 2014). Nomen est omen: Der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) trägt übrigens den Namen Hyperion (nach einem Titanen aus der griechischen Mythologie).

➔ Die Eiche ist ein wahres Universalgenie: Das harte, wetterbeständige Holz eignet sich als Baumaterial. Aus gemahlenen Eicheln kann man Brot backen und geröstete Eicheln mit heißem Wasser aufgebrüht ergeben einen aromatischen Kaffee-Ersatz.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: April 2017 | Letzte Aktualisierung: Mai 2021
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