Haben Sie Ihren Hund schon einmal dabei beobachtet, wie er ein Spielzeug, etwas Trockenfutter oder gar einen Knochen vergräbt und sich über sein Verhalten gewundert? Der Grund ist ganz einfach…
Ein Instinkt aus Zeiten, als Hunde noch Wölfe waren…
Hunde verbuddeln gerne zumindest ein Teil ihrer Habe, um sie für später aufzubewahren, also zu verstecken. Und das liegt tief in ihren Genen verwurzelt:
In früheren Zeiten, als unsere Vierbeiner noch selbst für ihr Essen sorgen mussten, vergruben sie nach einer besonders erfolgreichen Jagd einen Teil ihrer Beute.
Zum einen, um sie für schlechtere Zeiten aufzubewahren und diese so vor anderen Tieren zu verstecken. Zum anderen aber auch, um die Beute vor allzu schnellem Verderb zu schützen. Denn unter der Erde deponiert, blieb diese kühler und für längere Zeit genießbar.
Und das machte damals natürlich auch Sinn. Wenn man schließlich nicht weiß, wann die nächste Mahlzeit (im wahrsten Sinn des Wortes) vorbeiläuft, ist es sinnvoll, Vorräte anzulegen.
Heute, mit Dach über dem Kopf und jeder Menge Essen aus der Dose besteht für kaum einen Vierbeiner mehr wirklich die Notwendigkeit, Futter für schlechte Zeiten zu bunkern.
Trotzdem macht es vielen Hunden Spaß, hin und wieder mal einen besonderen Schatz (oder ein paar Brocken Futter) zu vergraben. Sei es im Garten oder unter einem Sofakissen.
Diesen „Vergrabungsinstikt“ haben unsere Haushunde übrigens von ihren Vorfahren, den Wölfen, geerbt. Ein Überbleibsel aus archaischer Zeit also.
Verschiedene Buddeltypen
Jeder Hund ist anders und hat ganz eigene Gewohnheiten. Sollte also Ihr Fellfreund keine Lust darauf haben, Löcher zu buddeln, um darin Dinge zu verstecken, ist das genauso normal wie ein Hund, der seine vergrabene Beute immer wieder an andere Orte bringt und dort erneut vergräbt.
Das Interesse am Vergraben hängt auch mit der Rasse des Vierbeiners zusammen. Vor allem Hunde mit ausgeprägtem Jagdinstinkt wie Dackel und Terrier verstecken gerne Knochen und Leckerlis.
Außerdem spielen die (früheren) Lebensumstände eine Rolle. Dies gilt das besonders für Hunde, die in ihrem Leben schlechte Erfahrungen mit Nahrungskonkurrenten machten oder für längere Zeit nichts zu essen hatten, etwa Straßenhunde aus dem Auslandstierschutz.
Andere wiederum schützen auf diese Weise hauptsächlich ihre Lieblingsspielzeuge, damit kein anderer Hund (oder Mensch) sie stibitzt.
Und manche Hunde vergraben Knochen, die sie dann scheinbar vergessen (wobei das ein Trugschluss ist; allein ihr empfindlicher Geruchssinn würde sie immer wieder zum Versteck führen können).
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2023
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