Über den richtigen Umgang mit Feuerwerk

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Es muss nicht immer ein Brillantfeuerwerk sein - manchmal sind auch Wunderkerzen schön anzusehen.
Es muss nicht immer ein Brillantfeuerwerk sein - manchmal sind auch Wunderkerzen schön anzusehen.

Raketen und Böller gehören zu einer ausgelassenen Silvester-Party wie Konfetti und Sekt. Auch bei vielen anderen Feierlichkeiten bildet ein aufwändig inszeniertes Feuerwerk oft einen der Höhepunkte.

Aber Pyrotechnik ist nicht risikolos, der richtige Umgang damit will gelernt sein; immerhin hantiert ein Feuerwerker mit explosiven Stoffen. Wir geben Tipps zum richtigen Umgang mit Raketen, Knallfröschen und Co. und zeigen, worauf Verbraucher beim Kauf und der Vorbereitung achten sollten.

Nur zertifiziertes Feuerwerk kaufen

Die wohl wichtigste Regel besteht darin, nur Feuerwerk aus legalen Quellen zu erwerben. Sichere Produkte erkannt man nicht nur am obligatorischen CE-Siegel, sondern auch daran, dass sie entweder von der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) oder einer anderen europäischen Stelle geprüft und zugelassen wurden.

Die Einfuhr von Pyrotechnik aus Drittländern lohnt sich für Privatpersonen schon allein aufgrund der Vielzahl an zu beachtenden Rechtsvorschriften normalerweise nicht.

Wichtig zu wissen: Auch zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gibt es (noch) Unterschiede was die Zulassungsmodalitäten betrifft, sodass eventuell anfallende Zollgebühren oder im schlimmsten Fall Geldstrafen für illegale Importe oft in keiner Relation zur möglichen Ersparnis stehen.

Also Finger weg von Böllern unbekannter Herkunft – das kann im wahrsten Sinne des Wortes schnell ziemlich böse „ins Auge gehen“.

Lesen bildet…

Vor dem Abbrennen von Feuerwerk sollte man sich etwas Zeit nehmen und die Anleitung auf der Verpackung genau studieren.

Am besten tut man dies bereits einige Stunden oder einen Tag vorher; und das in aller Ruhe. Angebrachte Sicherheitshinweise zur Lagerung und Handhabung müssen unbedingt beachtet werden. Bei Rückfragen bieten die meisten Hersteller kostenlose telefonische Unterstützung an.

Eine gute Vorbereitung ist alles

Das Feuerwerk lagert man am besten in einer stabilen, abdeckbaren Box (z.B. eine Holzkiste) und entnimmt es stückweise erst kurz vor dem Abbrennen. Den Behälter jedes Mal wieder fest verschließen.

Ein Eimer Wasser – oder noch besser ein funktionsfähiger (!) Feuerlöscher mit ABC-Pulver – sorgen für zusätzliche Sicherheit. Auch wenn es übertrieben klingen mag, aber eine Feuerlöschdecke und ein griffbereiter Erste-Hilfe-Kasten dürfen auf der Party ebenfalls nicht fehlen (und werden hoffentlich nie gebraucht).

3… 2… 1… Start!

Merke: Feuerwasser und Feuerwerk vertragen sich nicht! Soll heißen, ein Gläschen in Ehren ist durchaus okay, aber ansonsten gilt: Wer schießt, bleibt nüchtern.

Sofern auf der Verpackung nicht anders vermerkt, dürfen Feuerwerkskörper niemals während des Abbrennens in der Hand gehalten werden. Dies kann zu schwerwiegenden Verletzungen führen.

Die Sektflasche als „Startrampe“ für Raketen ist keine gute Idee. Einen besseren Stand bieten Getränkekästen mit leeren Flaschen. Keinesfalls Raketen in den Erdboden stecken, das geht fast immer schief.

Die Rakete selbst muss aufrecht stehen, ihr Kopf senkrecht in den freien Himmel zeigen (auf Straßenlaternen, Strommasten und Bäume achten).

Batteriefeuerwerk sollte leicht erhöht positioniert werden, z.B. auf einer Gartensäule. Auf jeden Fall mit mehreren Metern Abstand zu Gebäuden, Fahrzeugen und anderen brennbaren Materialien. Hier lohnt sich ein doppelt kritischer Blick, denn Batteriefeuerwerk brennt oft mehrere Minuten lang und lässt sich währenddessen natürlich nicht bewegen.

Feuerwerk entzündet man immer „mit dem langen Arm“; danach sofort mindestens einige Meter entfernen und niemals einen zweiten Zündversuch unternehmen.

Nicht vollständig abgebrannte Pyrotechnik kann sich auch nachträglich noch spontan entzünden. Deshalb diese mit viel Wasser übergießen und erst am nächsten Tag in die Mülltonne werfen.

Schutz vor Irrläufern, Böllern und Co.

Leider befolgt nicht jeder die Sicherheitsvorschriften und auch aufgrund unglücklicher Umstände kommt es immer wieder zu Sach- und Personenschäden durch umherfliegende Feuerwerkskörper.

Es ist deshalb wichtig, gerade ab den Abendstunden zu Silvester, alle Türen, Fenster und Lüftungsöffnungen zu schließen – auch von Fahrzeugen (Stichwort Cabriodach). Brennbare Materialien im Freien abdecken oder – sofern möglich – „aus der Schussbahn“ bringen.

Soll Feuerwerk zu anderen Anlässen als Silvester abgebrannt werden, ist mitunter eine behördliche Genehmigung erforderlich. Um Geldstrafen und unnötigen Ärger zu vermeiden, empfiehlt es sich, rechtzeitig Erkundigungen einzuholen oder gleich einen professionellen Feuerwerker mit Planung und Ausführung zu beauftragen.

Haustiere und Feuerwerk – das geht

Wenn es draußen knallt und zischt reagieren manche Haustiere schon mal empfindlich: Die einen verkriechen sich, andere wiederum legen ein ungewohnt aggressives Verhalten an den Tag.

Beruhigungstropfen, Ohrenschützer, übertriebene Fürsorge, abgeschottete Räume bis hin zum temporären Umzug in den Keller bringen oft wenig bis gar nichts. Ganz im Gegenteil. Herrchen und Frauchen projizieren so nur eigenen Stress ungewollt auf ihren Vierbeiner.

Deshalb: Immer locker bleiben. Reagiert nämlich der Rudelführer souverän und gelassen, tut es auch Bello.

Also lieber gemeinsam mit einem Glas Sekt anstoßen und sonst gewohnte Abläufe einhalten, frei nach dem Motto „the same procedure as every year day“.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Dezember 2017 | Letzte Aktualisierung: Dezember 2023 (12/2022)
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