Tipps zum Schutz vor Infektionen im Alltag

Winterzeit, Erkältungszeit - muss nicht sein...

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Hatschi! Gesundheit... bei Erkältung hilft nur warten und eine große Portion Taschentücher.
Hatschi! Gesundheit... bei Erkältung hilft nur warten und eine große Portion Taschentücher.

Ein kurzes Gespräch zwischen Tür und Angel, ein Händedruck zur Begrüßung oder der Griff an die Türklinke – schon liegen wir für die nächsten beiden Wochen mit einer Erkältung flach. Wie kommt’s?

Es genügen schon wenige Sekunden, um sich mit pathogenen Bakterien, Viren und Keimen zu infizieren. Und das bei scheinbar ganz harmlosen Begebenheiten, wie sie jeden Tag mehrfach vorkommen.

So schützen Sie sich vor Infektionen

Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen sind allgegenwärtig. Unser Immunsystem bietet normalerweise ausreichenden Schutz; aber es kann auch geschwächt sein:

Durch Umwelteinflüsse (z.B. Kälte im Winter), Schlafmangel, bei psychischem Stress, Drogenkonsum oder wenn es bereits mit der Abwehr einer anderen Krankheit beschäftigt ist.

Die beste Vorbeugung besteht in der Minimierung des Infektionsrisikos. Dazu muss man jedoch wissen, wie dessen Auslöser übertragen werden, also den Weg in unseren Körper finden.

Oft sind schon kleine Änderungen unserer täglichen Gewohnheiten ausreichend, um das Risiko der Infektion mit einer ansteckenden Krankheit drastisch zu reduzieren.

Die fünf häufigsten Übertragungswege von Krankheiten

Über die Schleimhäute

Die sogenannte „Tröpfcheninfektion“ ist der klassische Infektionsweg vieler Krankheiten, die sich von Mensch zu Mensch ausbreiten; teils in rasanter Geschwindigkeit.

Husten, Niesen oder während einer angeregten Unterhaltung landen feinste Feuchtigkeitströpfchen direkt auf den Schleimhäuten des Gegenübers. Und zwar in einem Abstand von bis zu 1,5 Metern!

Viele mikroskopisch kleine Erreger halten sich für lange Zeit in der Schwebe. Atmen wir diese Schwebeteilchen (Aerosole) ein, so gelangen sie über Schleimhäute und Lunge in den Körper.

Das kann uns krank machen…

Per Tröpfcheninfektion können unter anderem die Erreger der folgenden Krankheiten übertragen werden: Diphtherie, Ebola, Grippe, Herpes, Masern, Mumps, Pest, Röteln, SARS (schweres akutes respiratorisches Syndrom), Scharlach, Tuberkulose, Windpocken.

So schützen wir uns…

Der sicherste Schutz (wenngleich manchmal etwas unhöflich): Abstand halten! Das gilt insbesondere dann, wenn unser Gesprächspartner beispielsweise bereits über erste Symptome einer Erkältung klagt.

Über Hautkontakt

Manche Keime leben im wahrsten Sinn des Wortes „von der Hand in den Mund“:

Ein Händedruck oder eine Umarmung zur Begrüßung und schon kann es passiert sein. Zumindest, wenn wir anschließend mit unseren Händen an Mund, Nase und Augen fassen.

Da viele Keime auch außerhalb des menschlichen Körpers für längere Zeit überleben können, sind Kontaktinfektionen über Alltagsgegenstände wie Türgriffe und Armaturen nicht ungewöhnlich.

Das kann uns krank machen…

Per Hautkontakt können unter anderem die Erreger der folgenden Krankheiten übertragen werden: Herpes, Krätze, MRSA, Tripper und weitere (siehe auch vorheriger Abschnitt „Über die Schleimhäute“).

So schützen wir uns…

Nach Körperkontakt mit vermutlich infizierten Personen umgehend die Hände waschen. In der Zwischenzeit keinesfalls mit den Händen das eigene Gesicht berühren (Augen, Mund und Nase sind Einfallstore für Keime) und so wenige Gegenstände wie möglich anfassen.

Um das Risiko von Schmierinfektionen zu verringern, sollten gemeinsam genutzte Einrichtungen und Dinge wie Türgriffe, Wasserhähne, Lichtschalter, Tische und Stuhllehnen regelmäßig gereinigt werden (eine Desinfektion ist im Normalfall allerdings nicht erforderlich).

Für unterwegs und auf Reisen empfiehlt sich die Mitnahme eines flüssigen Hand- und Flächendesinfektionsmittels oder entsprechender Reinigungstücher.

Tipp: Gründliches Händewaschen mit Seife und warmem Wasser genügt, um innerhalb von 45 Sekunden 99,9 % der pathogenen Bakterien und Viren sicher zu entfernen.

Mit dem Essen

Rohe Speisen oder solche, die nicht durchgegart wurden, können ebenso Krankheiten übertragen wie mangelhafte Hygienemaßnahmen bei deren Zubereitung. Die Folge sind beispielsweise schwere Magen-Darm-Infekte mit Durchfall und Erbrechen.

Viele Bakterien und Pilze produzieren zudem Toxine, die befallene Lebensmittel kontaminieren. Man spricht dann von einer Lebensmittelvergiftung, die schwerste Krankheitsverläufe nehmen kann.

Das kann uns krank machen…

Über die Nahrungsaufnahme können unter anderem folgende Erreger und Krankheiten übertragen werden: Campylobacter, EHEC, Escherichia coli, Hepatitis-A-Viren, Listerien, Noroviren, Pseudomonaden, Rotaviren, Salmonellen, Toxoplasmose-Erreger.

So schützen wir uns…

Offensichtlich verdorbene oder schimmlige Lebensmittel wegwerfen und auf korrekte Lagerbedingungen achten (z.B. Tiefkühlprodukte nach dem Einkauf nicht längere Zeit im heißen Auto liegen lassen).

Rohkost unter warmem Wasser abspülen, Speisen gut durchgaren und Reste kühl lagern. Arbeitsflächen und Küchengeräte gründlich reinigen, Spüllappen und Wischtücher mehrmals wöchentlich austauschen.

Wasser aus unsicheren Quellen sollte für einen Zeitraum von mindestens zehn Minuten sprudelnd abgekocht werden oder eine Mikrofiltration durchlaufen.

Nach längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, Wasserleitungen mehrere Minuten lang zu spülen und das in Wasserspeichern lagernde Trinkwasser auf mindestens 60 °C zu erhitzen.

Direkt ins Blut

Blutsaugende Insekten oder Parasiten wie Stechmücken und Zecken sind in den warmen Jahreszeiten in manchen Gegenden unsere ständigen Begleiter. Ein einziger Stich oder Biss genügt, und die Krankheitserreger landen direkt in unserer Blutbahn.

Das kann uns krank machen…

Durch Insekten und Parasiten können unter anderem die Erreger der folgenden Krankheiten übertragen werden: Borreliose, Denguefieber, FSME, Malaria.

So schützen wir uns…

Lange, hautbedeckende Kleidung oder chemische Abwehrmittel (Repellents) sind bei allen Outdoor-Aktivitäten der beste Schutz. Nachts helfen zusätzlich über das Bett gespannte Moskitonetze am besten.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2018
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