So erkennen Sie, ob Lebensmittel noch haltbar sind

Schon verdorben oder noch essbar...

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Sieht nicht gerade appetitlich aus, aber ist das wirklich schon ein Grund zum Wegwerfen?
Sieht nicht gerade appetitlich aus, aber ist das wirklich schon ein Grund zum Wegwerfen?

Essen für die Tonne… Jahr für Jahr wirft jeder Deutsche knapp 80 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Darunter vieles, was eigentlich noch gut und genießbar wäre. Sei es der bereits vor Tagen geöffnete Frischkäse oder die halbvolle Flasche Fruchtsaft. Und wie alt sind eigentlich die Brötchen?

Ist das noch gut oder soll’s doch lieber weg?

Viele Verbraucher fürchten nämlich, durch den Verzehr „abgelaufener“ (sprich verdorbener) Lebensmittel gesundheitliche Schäden davonzutragen:

Ganz von der Hand zu weisen sind solche Ängste natürlich nicht. Die von Schimmelpilzen gebildeten Gifte Patulin sowie bestimmte Aflatoxine beispielsweise gelten als krebserregend und sind sogar weitestgehend hitzeresistent (können also nicht durch Kochen inaktiviert werden).

Auch verschiedene Bakterien wie Listerien, Salmonellen, diverse Campylobacter-Arten oder neurotoxische Proteine (Botulinumtoxine) können ernsthafte Erkrankungen verursachen. Betroffen sind hier vor allem immungeschwächte Personen und Kinder.

Was es mit dem Haltbarkeitsdatum auf sich hat

Für viele Verbraucher ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) deshalb so etwas wie der Heilige Gral: Schlag Mitternacht nach Ablauf desselben landen die damit gebrandmarkten Lebensmittel im Abfalleimer oder der Biotonne anstatt auf dem Teller.

Grundsätzlich sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum aber erst einmal nichts über die tatsächliche Genießbarkeit eines Lebensmittels aus…

Es gibt lediglich an, bis zu welchem Datum der Hersteller eine gleichbleibende Qualität garantiert; korrekte Lagerung natürlich vorausgesetzt (z.B. im Kühlschrank und immer bei ungeöffneter Verpackung).

Deshalb wundert es nicht, dass angegebene Haltbarkeitsdaten oft großzügig knapp bemessen werden – welcher Hersteller will sich schon nachsagen lassen, dass seine Produkte schnell verderben?

Verstehen Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum aus diesem Grund eher als groben Richtwert denn als absoluten Stichtag – und lassen Sie sich ruhig auch einmal vermeintlich abgelaufene Lebensmittel schmecken!

Stichwort Verbrauchsdatum

Nicht verwechseln sollten Sie das MHD mit dem sogenannten „Verbrauchsdatum“.

Sie finden es als Angabe „zu verbrauchen bis…“ nur auf schnell verderblichen, frischen Lebensmitteln wie geschnittenem Obst oder marinierten Salaten. Ist dieses überschritten, empfiehlt es sich tatsächlich, das Produkt besser zu entsorgen.

Der Schnell-Check: Sehen, riechen, schmecken

Aber Panikmache ist nicht nötig… in den meisten Fällen kann man die Genießbarkeit eines Lebensmittels nach der einfachen Regel „sehen, riechen, schmecken“ beurteilen. Und das funktioniert so:

  1. Sehen – ist das Lebensmittel sichtbar verdorben, also beispielsweise schimmelig? Bei Schimmel oder fauligen Stellen (vor allem an Obst und Gemüse) sollten Sie nichts riskieren und die fragliche Ware besser entsorgen.
  2. Riechen – entspricht der Geruch dem eines frischen Produkts, riecht es unnatürlich säuerlich oder gar stechend nach Ammoniak? Ab damit in den Müll!
  3. Schmecken – falls sowohl der Seh- als auch der Geruchstest bestanden wurden, aber immer noch Zweifel bestehen: Einfach mal probieren. Ist das Produkt geschmacklich einwandfrei, kann es meist bedenkenlos verzehrt werden.

Benutzen Sie also Ihre Sinne – auf diese Weise lässt sich gutes Essen oft vor der Mülltonne retten… und ganz nebenbei sparen Sie dabei jede Menge bares Geld!


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: April 2019 | Letzte Aktualisierung: Mai 2021
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