Hanf – das gesunde Powerfood

Kleines großes Nährstoffwunder...

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Hanfsamen gelten als das neue Superfood - was ist dran am Hype... und macht Hanf wirklich süchtig?
Hanfsamen gelten als das neue Superfood - was ist dran am Hype... und macht Hanf wirklich süchtig?

Hanf zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Erde – mit vielfältigen Eigenschaften. Nahezu alle Teile der Pflanze lassen sich für die verschiedensten Zwecke verwenden:

Aus den Fasern der Stängel werden besonders widerstandsfähige Textilien und Seile gefertigt. Hanf stellte bis ins 18. Jahrhundert hinein sogar für die Papierproduktion eine bedeutende Grundlage dar.

So wurde beispielsweise die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 auf Hanfpapier gedruckt. Auch Venedig verdankte seine mittelalterliche Vormachtstellung als bedeutsames Handelszentrum zu einem nicht unerheblichen Teil der Produktion von Hanfseilen für die Seefahrt.

In modernen, energieeffizienten Gebäuden nutzt man Hanffasern als umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoff für die Wärmedämmung. Handwerker schwören außerdem auf Hanffasern zum Abdichten von Rohrverbindungen. Und sogar die Industrie hat längst das Potential von Hanf erkannt und arbeitet mit hanffaserverstärkten Kunststoffen, beispielsweise im Automobilbau als Basis für Innenverkleidungen.

Aus den getrockneten Blättern und Blüten lassen sich zudem Arznei- und Rauschmittel gewinnen (Haschisch und Marihuana), die mehr und mehr vor allem als hoch wirksame Schmerzmittel mit geringem Nebenwirkungspotential Einzug in die moderne Medizin halten.

Kleiner Hanf-Guide zum Mitreden

Hanf / Cannabis

Umgangssprachlich wird oft alles, was mit Hanf zu tun hat, so bezeichnet und in einen „Pot“ geworfen. Genau genommen meint man damit aber lediglich die Pflanzengattung mit ihrem wissenschaftlichen Namen „Cannabis“.

Bei Hanf gibt es männliche und weibliche Pflanzen. Nur die weiblichen Pflanzen liefern einen hohen Gehalt des Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol), der für seine berauschende Wirkung bekannt ist.

Hanfsamen

Die Samen der Pflanze zählen zu den Nussfrüchten, da der eigentliche Samen durch eine mehrlagige Schale umschlossen wird. Sie gelten als gesundes Powerfood mit einem hohen Gehalt an Protein, Vitaminen und essentiellen Fettsäuren.

Eine Illusion sei manchem aber an dieser Stelle genommen: Hanfsamen enthalten natürlicherweise keine psychoaktiven Substanzen und können damit folgenlos verzehrt werden.

Hanföl

Das grünliche Öl der Hanfpflanze wird aus den Hanfsamen gepresst und kann sowohl industriell als auch für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden.

In der heimischen Küche punktet es mit seinem nussigen Geschmack und ist die perfekte Zutat für Salatdressings, Marinaden und Soßen. Aufgrund seines niedrigen Rauchpunkts von ca. 165 °C eignet es sich jedoch nicht zum Braten oder Frittieren.

Marihuana

So bezeichnet man die harzhaltigen Blüten und nahe der Blüte stehenden Blätter der weiblichen Hanfpflanze. Es dient als Grundlage für die Produktion von Rausch- und Arzneimitteln. Gängige Synonyme für Marihuana sind Gras, Weed und Pot.

Haschisch

Hierbei handelt es sich um das aus den Blüten der weiblichen Pflanzen gewonnene Harz. Sein Gehalt an THC ist besonders hoch.

Hanf in der Küche – na, Mahlzeit!

„Superfood“ wird heute von vielen als Synonym für gesunde Ernährung verwendet; das ist natürlich Unsinn. Denn nicht jedes als „überragendes Essen“ bezeichnete Lebensmittel verdient auch dieses Prädikat. Hanf hingegen ist eine wirklich gesunde Zutat, die in keinem Vorratsschrank fehlen sollte.

Insbesondere die Hanfsamen haben es in sich!

Hanfsamen (eigentlich sind es Nüsse, also Hanfnüsse) stellen eine wertvolle Eiweissquelle dar und liefern neben Vitaminen auch lebenswichtige Fettsäuren sowie jede Menge Energie.

Neben diesen gesundheitsfördernden Eigenschaften schmecken Hanfsamen unvergleichlich nussig und lassen sich so vielfältig einsetzen, sowohl für süße als auch für herzhafte Gerichte.

Vitamin B1 (Thiamin)

Dieses Vitamin aus dem B-Komplex ist für die korrekte Funktion des menschlichen Nervensystems unentbehrlich und heißt daher im Volksmund „Stimmungsvitamin“.

Vitamin B2 (Riboflavin)

Riboflavin spielt eine zentrale Rolle bei diversen Stoffwechselvorgängen, es wird umgangssprachlich auch oft als „Wachstumsvitamin“ bezeichnet.

Vitamin E (Tocopherol)

Dieses fettlösliche Vitamin fungiert als Antioxidans und wirkt als Fänger freier Radikale.

Eiweiß

Hanfsamen bestehen zu ungefähr 20 % aus Proteinverbindungen:

Diese sind für den menschlichen Körper lebenswichtig und erfüllen dort zahlreiche Aufgaben, insbesondere was die Aufrechterhaltung wichtiger Organfunktionen sowie die Heilung von Wunden betrifft. Grundsätzlich sind Eiweiße an der korrekten Funktionsweise und Erneuerung aller Körperzellen beteiligt.

Beispielsweise schwören Sportler auf eine eiweißreiche Ernährung, um schneller Muskelmasse aufzubauen und diese langfristig zu halten.

Fettsäuren

Hanfsamen liefern ungesättigte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die als „essentielle Fettsäuren“ bezeichnet werden. Essentiell deshalb, da sie der menschliche Körper für die Aufrechterhaltung seiner normalen Funktionen zwingend benötigt, sie aber nicht selbst herstellen kann.

Aminosäuren

Ebenso sind in Hanfnüssen alle für den menschlichen Körper essentiellen Aminosäuren zu finden (genauer gesagt Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin).

Energiegehalt von Hanfsamen

100 Gramm Hanfsamen liefern ca. 400 kcal (1.675 kJ), also beinahe so viel wie eine Tafel Schokolade.

Zugegeben, dabei handelt es sich um „gesunde Kalorien“, die hauptsächlich aus Eiweiß und Fetten stammen; wer sich aber kalorienbewusst ernähren möchte, sollte dies dennoch berücksichtigen.

Hanfsamen und Allergien

Hanfsamen sind natürlicherweise frei von Gluten und Laktose. Ihr allergenes Potential wird nach derzeitigem Kenntnisstand als eher gering eingestuft.

Kochen und backen mit Hanfsamen

Sowohl die geschälten, als auch die ungeschälten Hanfnüsse können roh verzehrt werden. Sie eignen sich aber auch zum Kochen, Backen und Braten.

Vorschläge für die Verwendung von Hanfsamen

  • Müsli und Joghurt (z.B. als Cerealie in Müslis oder eingerührt in Joghurts)
  • Salate (z.B. gemahlen oder ganz im Dressing sowie als leckere Alternative zu Croûtons)
  • Butterbrote und Party-Häppchen (als Topping am besten grob gehackt)
  • Brot, Brötchen und süßes Gebäck
  • Smoothies und Dipps (fein gemahlen oder gehackt)
  • Nachspeisen (z.B. auf Vanilleeis – unbedingt probieren!)

Rezepte für die vegetarische und vegane Küche

Na, haben wir Sie auf den Geschmack gebracht? In unserem Foodblog Veggie Tobi (veggietobi.de) finden Sie diverse vegetarische Rezepte mit und aus Hanf.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: April 2019 | Letzte Aktualisierung: November 2022
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