Tipps für die Pflege von Schmuck und anderen Silberwaren

Über den richtigen Umgang mit Silber...

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Mit den richtigen Pflegetipps glänzt Ihr Silber und bleibt lange strahlend schön.
Mit den richtigen Pflegetipps glänzt Ihr Silber und bleibt lange strahlend schön.

Silberschmuck liegt voll im Trend. Auch Gebrauchsgegenstände aus Silber erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Doch wer Omas altes Silberbesteck aus der Schublade holt oder sich Mamas Silberkette ausborgen möchte, steht schnell vor einer großen Herausforderung:

Silber neigt zum Anlaufen, wird unansehnlich dunkel und fleckig. Aus diesem Grund werden hochwertiger Silberschmuck und Silberwaren mit einer dünnen Schicht Rhodium oder einem Klarlack überzogen, welches das Metall vor dem Anlaufen bewahrt.

Allerdings nutzen sich diese Schutzschichten bei häufigem Tragen oder der üblichen Benutzung ab und das Problem des angelaufenen Silbers besteht über kurz oder lang trotzdem.

Deshalb läuft Silber an…

Der Grund ist die sogenannte Sulfidierung – das Edelmetall reagiert mit dem Schwefelwasserstoff aus der Luft. Dadurch bildet sich eine dünne Schicht Silbersulfid, die dem Metall seinen natürlichen Glanz nimmt.

Die bräunlich-schwarzen Verfärbungen sind zwar gesundheitlich absolut unbedenklich, sehen aber natürlich alles andere als schön aus.

Silberschmuck und Co. reinigen – so geht’s

Für die Reinigung und Pflege von Silber gibt es etliche Methoden. Wir haben im folgenden die effektivsten in unserer Hitliste aufgeführt. So funkelt selbst dunkel angelaufenes Silber wieder im Nu!

Natron, Alufolie und heißes Wasser

Im Artikel Silber putzen mit dem Hausmittel Natron zeigen wir Ihnen einen einfachen Trick, wie Sie Schmuck, Tafelsilber und andere Gegenstände ohne zeitraubendes Polieren schnell wieder auf Hochglanz bringen können.

Das Reinigen mit Natronpulver in heißem Wasser eignet sich weniger für Silberschmuck mit hitzeempfindlichen Bestandteilen wie bestimmten Edelsteinen, Perlen, Korallen oder Kunststoffen.

Autopolitur, Zahncreme und Zahnbürste

Besonders hartnäckigen Verfärbungen und Schmutz rücken Sie am besten mit einer weichen (!) Zahnbürste zu Leibe. Als Reinigungsmittel bieten sich sowohl Zahncremes als auch handelsübliche Autopolituren an.

Mit einem Schuss Spülmittel lassen sich Hautfett, Kosmetika und anderer Alltagsschmutz entfernen. So pflegen Sie selbst empfindliche Schmuckstücke.

Spezielle Zahncremes gegen Verfärbungen reinigen besonders intensiv, können aber auch schnell zu Kratzern führen. Zahncremes auf Gelbasis (ohne mineralische Pigmente wie Titandioxid) sind sanfter und setzen sich in filigranen Oberflächen weniger fest.

Essig oder Zitronensaft

Träufeln Sie etwas Essig oder den Saft einer ausgepressten Zitrone auf ein Tuch oder eine weiche Zahnbürste, reiben Ihre Schmuckstücke damit ein und waschen die Rückstände gründlich unter warmem Wasser ab – diese Methode dauert, ist aber vergleichsweise schonend zu polierten Oberflächen.

Ultraschallbad

Die effektivste Reinigung bieten spezielle Ultraschallgeräte, die Schmutz und Verfärbungen mit starken Schwingungen selbst aus den kleinsten Winkeln lösen. Allerdings sind professionelle Geräte relativ teuer – lohnen sich aber, wenn Sie großen Wert auf einwandfreie Ergebnisse legen.

Nicht geeignet sind Ultraschallbäder für beschichtete Edelsteine und empfindliche Materialien.

Silberschmuck richtig aufbewahren

Damit Sie lange Freude am strahlenden Silberglanz haben, sollten Sie Schmuck und andere Gegenstände aus Silber möglichst luftdicht lagern.

Am besten wickeln Sie Silberwaren in ein Leinen- oder Baumwolltuch und bewahren diese in einer geschlossenen Schublade auf. Dicht schließende Schmuckkästchen oder Aufbewahrungsbehälter aus Kunststoff leisten ebenfalls gute Dienste.

Tipp: Gegenstände, die Sie für längere Zeit einlagern möchten, können mit handelsüblichen Vakuumiergeräten für Lebensmittel eingeschweißt werden.

Manchmal wird empfohlen, ein Stück Kreide zum Schmuck zu legen, welches die Feuchtigkeit aus der Luft binden soll. Doch dieser Trick funktioniert nicht, denn das wenige an Feuchtigkeit, welches die Kreide aufnimmt, wird irgendwann von ihr auch wieder abgegeben.

Kratzer aus Silberschmuck entfernen

999 - das ist die reinste Legierung, in der Silber kommerziell gehandelt wird.
999 – das ist die reinste Legierung, in der Silber kommerziell gehandelt wird.

Silber ist ein relativ weiches Metall; je höher sein Reinheitsgrad, desto schneller entstehen selbst durch normalen Gebrauch Kratzer. Auch beim Reinigen mit Poliertüchern bleiben manchmal Schlieren zurück. Besonders ärgerlich ist das natürlich auf hochglänzenden Oberflächen von Tabletts oder Vorlegebesteck.

Eine Aufarbeitung bei Juwelieren oder Silberschmieden kann aber ziemlich ins Geld gehen. Probieren Sie deshalb zuerst, die Kratzer mit einer hochwertigen Autopolitur aus dem Kfz-Zubehörhandel und einem weichen Mikrofasertuch zu entfernen.

Wichtig ist dabei, dass keine Schmutzpartikel neue Kratzer verursachen können. Verwenden Sie deshalb ein sauberes Mikrofasertuch und reinigen die zu polierenden Gegenstände vorab gründlich mit einer der oben beschriebenen Methoden.

Mutige nutzen zum Aufpolieren Poliermaschinen. Filzaufsätze gibt es in verschiedenen Formen und Größen für rotierende Multifunktionswerkzeuge in jedem Baumarkt. Aber Vorsicht: Kratzer lassen sich so zwar rasend schnell entfernen, aber auch rasend schnell verursachen.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juni 2018 | Letzte Aktualisierung: Mai 2021
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