Was darf in die Spülmaschine, was muss von Hand gespült werden?

Kleine Materialkunde...

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Die Spülmaschine wartet...
Die Spülmaschine wartet...

Das Hochzeitsgeschirr von Oma, der Lieblings-Kaffeebecher, das Design-Salatbesteck aus Tropenholz – was darf in die Spülmaschine und was sollte man besser nur per Hand abwaschen?

Begriffe wie spülmaschinengeeignet, spülmaschinenfest oder spülmaschinentauglich sind wenig mehr als von den Herstellern selbst vergebene Qualitätssiegel, die keine Aussage über die tatsächliche Haltbarkeit bei häufiger maschineller Reinigung zulassen.

 

Einzig und allein Produkte, die nach der Norm DIN 12875 geprüft wurden, gelten für eine festgelegte Zahl von Reinigungszyklen als spülmaschinenfest.

Leider führen nur wenige Hersteller eine solche Zertifizierung durch, meist im professionellen Gastro-Bereich oder bei hochpreisigen Porzellan- und Glaswaren.

Unser kleiner Leitfaden liefert einen Überblick zur Spülmaschinentauglichkeit der in unseren Küchen am häufigsten verwendeten Materialien.

Bei Unsicherheit sollten Sie jedoch immer den Hersteller um Rat fragen – oder im Zweifelsfall lieber eigenhändig zum Spüllappen greifen (bzw. den Ehepartner mit dem Abwasch beauftragen).

Kleine Materialkunde – Spülmaschine oder Spülbecken?

Aluminium

Produkte aus reinem Aluminium eignen sich nicht für die Spülmaschine. Sie neigen zu dauerhaften Verfärbungen und Fleckenbildung.

Für lackiertes Alu-Geschirr oder solches aus legiertem Aluminium (letzteres gilt für die meisten Töpfe und Pfannen) gibt es zwar ebenfalls keine Garantie, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, dass sie zumindest gelegentliche Spülgänge unbeschadet überstehen.

Antihaft-beschichtete Waren

Bratpfannen und Kochtöpfe mit Antihaft-Beschichtung auf Basis von Polytetrafluorethylen (PTFE, besser bekannt unter der Marke Teflon) sind im allgemeinen für das maschinelle Spülen gut geeignet.

Edelstahl

Geschirr und Besteckteile aus (legiertem) Edelstahl dürfen bedenkenlos in den Geschirrspüler wandern.

Glas

Glaswaren sind im allgemeinen recht widerstandsfähig und können maschinell gespült werden.

Abhängig von Qualität und Zusammensetzung des Glases besteht jedoch das Risiko von „Glaskorrosion“: Darunter versteht man das Auswaschen von Partikeln aus der Oberfläche des Glases, wodurch eine nicht mehr entfernbare, milchige Eintrübung entsteht.

Gusseisen

Bratpfannen und Töpfe aus Gusseisen müssen immer per Hand gespült werden.

Und selbst dabei sollte man auf zu langes Einweichen besser verzichten; der Grund: Gusseisen rostet schnell; zwar ist das gesundheitlich unbedenklich, sieht jedoch alles andere als schön aus und schadet auf Dauer dem eigentlich unverwüstlichen Material.

Holz

Lackiertes oder verklebtes Holz eignet sich nicht für die Spülmaschine: Wasser würde durch kleine Risse eindringen, das Holz aufquellen lassen und so zum Abplatzen des Lacks führen.

Unlackiertes Holz (z.B. Kochlöffel, Schneidbretter) darf die Spülmaschine von innen sehen. Auch Teile aus Bambus (z.B. Eßstäbchen) eignen sich hervorragend für das maschinelle Spülen.

Keramik

Geschirr aus Keramik wird in vier Gruppen unterteilt: Tonwaren, Steingut, Porzellan (auch Feinkeramik genannt) und Halbporzellan.

Je härter das Material und geschlossener (also weniger porös) dessen Oberfläche ist, desto besser eignet es sich für die Spülmaschine: Die üblichen Geschirre aus glasiertem Weißporzellan sind damit allesamt spülmaschinenfest.

Geschirr mit Unter- und Inglasurdekoren ist in der Regel spülmaschinenfest, solches mit Aufglasurdekor hingegen nicht (darunter fallen beispielsweise viele Golddekore aus den 1960er/1970er Jahren).

Kunststoff

Kunststoff ist üblicherweise spülmaschinengeeignet, allerdings neigen manche Materialien zum Verfärben.

Kleiner Tipp: Die Teile plan und spannungsfrei in den Geschirrspüler einlegen; das verhindert eventuelle Verformungen bei hohen Spültemperaturen (z.B. bei Frischhaltedosen mit Deckel).

Kupfer

Kochgeschirr aus Kupfer kann im allgemeinen in der Spülmaschine gereinigt werden.

Porzellan

Siehe „Keramik“.

Silber

Entgegen der gängigen Meinung darf Geschirr und Besteck aus Silber in die Spülmaschine. Wichtig ist, dass die Silberteile während des Spülvorgangs nicht mit Edelstahl in Berührung kommen. Das führt zu (entfernbaren) Verfärbungen am Silber.

Eine Ausnahme bildet mit Schutzlack überzogenes Silber, meist fallen darunter Servierplatten, Platzteller oder Salz- und Pfefferstreuer – hier sollte per Hand gespült werden.

Zusammenfassung

Bedenkenlos in den Geschirrspüler dürfen:

  • Weiß glasiertes Porzellan, mit modernen Techniken dekoriertes Porzellan
  • Glaswaren
  • Unlackiertes Holz und Bambus
  • Besteck und Vorlegeteile aus (legiertem) Edelstahl
  • Silber
  • Kochtöpfe und Pfannen aus Edelstahl
  • Emaillierte Kochtöpfe und Pfannen
  • Antihaft-beschichtetes Kochgeschirr

Nur bedingt spülmaschinenfest sind:

  • Altes Porzellan
  • Offenporige Keramik
  • Aluminium
  • Kupfer

Von Hand gereinigt werden müssen:

  • Altes oder mit Schutzlack überzogenes Silber
  • Lackiertes oder geklebtes Holz
  • Gusseisen

Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2018 | Letzte Aktualisierung: Mai 2021
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